kommunales Engagement

Sozialbetrieb im Rahmen von ögB

In einem Sozialbetrieb gibt es (überwiegend) geförderte Beschäftigte. Dies ist schon deshalb notwendig, um die individuelle Leistungsminderung der Beschäftigten auszugleichen.  Der Sozialbetrieb ist ein sensibler Hybrid aus sozialem Auftrag i.S. der beschäftigten Menschen (persönliche Stabilisierung, berufliche Qualifizierung, Eingliederung in das Beschäftigungssystem) und der Schaffung von Rahmenbedingungen für eine ernsthafte und nachgefragte produktive Arbeit, die zu bewältigen und sinnstiftend ist. Relative Nähe zur wirtschaftlichen Normalform kann erreicht werden, soziale Inklusion und Stabilisierung sind möglich. Wunder größeren Ausmaßes sind aber auch in einem Sozialbetrieb nicht zu erwarten – zumal für langzeitarbeitslose Menschen in strukturschwachen Regionen auch kein ausreichender Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Das Verhältnis von offenen Stellen zur allgemeinen Unterbeschäftigung im Landkreis Oberhavel liegt bei 1 zu 10!

Die ABS beschäftigt seit Ende 2014 in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen der Arbeitsmarktinitiative Oberhavel-Süd (AMI, siehe Partner) und dem Jobcenter sozialversicherungspflichtig momentan 21 ehemals langzeitarbeitslose erwerbsfähige Hilfeempfänger befristet auf maximal zwei Jahre. Durch das Jobcenter erfolgt eine individuelle Lohnkostenförderung (zwischen 60 bis max. 75%) in Abhängigkeit gesundheitlicher und/oder fachlicher Einschränkungen.  Die Einsatzfelder orientieren sich am öffentlichen Interesse.

Mit diesem Beschäftigungsansatz sind wir jedoch noch weit entfernt von den notwendigen Spielräumen und politischer Rückendeckung, die Sozialbetriebe auf Dauer benötigen. Aktuell fehlen noch längerfristige Förderansätze, die den Einschränkungen der betroffenen Menschen und der Situation auf dem Arbeitsmarkt gerecht werden sowie die dringend benötigten Förderansätze für die ganzheitliche Betreuung auch außerhalb des Arbeitskontexts. An diesem Thema arbeiten wir aktuell im Verbund mit dem Brandenburger Landesverband der ABS-Gesellschaften und dem Land Brandenburg.